Green Factory
Der Weg zur nachhaltigen Produktion
Als Folge eines steigenden Nachhaltigkeitsbewusstseins in allen Gesellschaftsbereichen gewinnt das Thema Nachhaltigkeit für die Fabriken von morgen zunehmend an Bedeutung. Wenngleich die Legitimation branchenspezifisch weiterhin variiert, zeichnet sich die grundsätzliche Tendenz zur Green Factory deutlich ab.
Bei Betrachtung der gesamten Supply Chain ist diese Entwicklung als Resultat eines wachsenden Markts für nachhaltige Produkte eine ebenso logische wie notwendige Konsequenz. Darüber hinaus verleihen Compliance-Vorgaben und Gesetze der Thematik eine zunehmende Dynamik. Die jüngsten Entwicklungen rund um das Klimaschutzgesetz, Energieeffizienzgesetz, Lieferkettengesetz oder die Berichtspflicht nach CSRD sind die prägenden Beispiele für die einschlägigen Entwicklungen.
Green Factory: Eine Symbiose aus Prozessen und Gebäude
Eine Green Factory zeichnet sich durch die Symbiose zwischen nachhaltigen Prozessen und einem nachhaltigen Gebäude aus. Die Prozesse bestimmen die funktionalen und technischen Nutzeranforderungen an das Gebäude, auf deren Basis dieses anschließend optimal ausgelegt wird. Im operativen Betrieb entsteht durch das Gebäude später die Befähigung für die nachhaltige Abwicklung aller Prozesse in ihrer operativen Ausführung.
Diese Wechselwirkungen erfordern viele Iterationen im Planungsprozess, die wir als Fabrik- und Generalplaner gemeinsam mit Ihnen durchlaufen. Mit Hilfe der BIM-Methodik lässt sich die entstehende Komplexität händelbar machen und der gesamte Planungsprozess zentralisiert verwalten.
Ökonomische, ökologische und soziale Aspekte
Der Aufbau einer oder die Umstrukturierung zu einer Green Factory erfordert die Berücksichtigung sowohl ökonomischer als auch ökologischer und sozialer Aspekte. Im Ergebnis muss ein Gesamtsystem entstehen, welches ein adäquates Gleichgewicht aller Aspekte unter Einbezug der jeweils vorliegenden Individualitäten vereint.
Ökonomische Aspekte: Kosten reduzieren, Effizienz steigern
Gewöhnlicherweise werden ökonomische Aspekte im Produktionsumfeld durch Kostenreduzierungen oder Effizienzsteigerungen generiert. Die mit einer Green Factory verbundenen Maßnahmen führen in der Zeitpunktbetrachtung zwar häufig zu höheren Investitionen (CAPEX), können auf der anderen Seite die operativen Kosten (OPEX) bei gezieltem Einsatz jedoch langfristig reduzieren. Das Eliminieren von Verschwendungen im Prozess oder ein ausgedehnterer Flexibilitätskorridor sind beispielhafte Ansätze, für die sich konkrete Maßnahmen erarbeiten lassen.
Ökologische Aspekte – Ein optimierter CO2-Footprint
Im Zentrum dieses Aspekts steht die Reduzierung des CO2-Footprints ihrer Produktionsstätte. Ein nachhaltiges Gebäudekonzept (Green Building) ist ein signifikanter Entscheidungshebel. In diesem Zusammenhang ist die Integration von Lösungen zur regenerativen Energiegewinnung nur der offensichtlichste Anwendungsfall aus einer Vielfalt von Möglichkeiten. Auf Wunsch begleiten wir Sie auf dem Weg zur angestrebten Zertifizierung, beispielweise nach DGNB- oder LEED-Standards. Zusätzlich lassen sich über prozessuale Ansätze jedoch noch weitere Potenziale heben, die nicht über das Gebäude abgebildet werden. Mit nachhaltigen Prozessen können relevante Wettbewerbsvorteile erzielt werden. Gemeinsam eruieren wir, wie sich Ihr CO2-Footprint über eine intelligente Produktionsplanung und -steuerung oder durch den Einsatz alternativer Technologien in Produktion und Logistik reduzieren lässt.
Soziale Aspekte – Der Mensch im Mittelpunkt
Der dritte Aspekt wird in seiner Ausprägung noch häufig primär mit der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung in Verbindung gebracht. In der Gesamtheit vereint das Thema jedoch ein umfangreicheres Feld mit wachsenden Gestaltungsmöglichkeiten durch viele Entwicklungen. Die steigende Automatisierung rückt das Thema der »Mensch-Technologie-Interaktion« immer stärker in den Fokus, wodurch sich beispielsweise neue Handlungsspielräume erschließen. Des Weiteren begegnen einem nach wie vor häufig attraktiv gestaltete Büroumgebungen im Gegensatz zu veralteten Shopfloor-Umgebungen. Dadurch wird sowohl intern als auch extern ein ambivalentes Auftreten transferiert. Im zunehmenden Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte wird die eigene Arbeitsgeberattraktivität dadurch nicht gestärkt. Gemeinsam richten wir Ihre Produktionsumgebung zukunftsorientiert aus und schließen mit Diskrepanzen ab.
Eine Green Factory ist kein Alleingang
Das Ziel eine Green Factory aufzubauen oder eine bestehende Fabrik entsprechend zu reorganisieren, erfordert ein großes Maß an perspektivischer Vielfalt. Folglich ist ein Lösungsraum zu betrachten, der über die eigenen Unternehmensgrenzen hinausgeht. Der Aufbau von »Energie-Cluster« gewinnt zunehmend an Bedeutung, sofern sich ambitionierte Ansprüche wie Energieautarkie etc. weiter manifestieren.
In diesem Zusammenhang wird der Fokus von der Einzelbetrachtung auf den Systemverbund gelegt, indem beispielsweise überschüssige Energiepotenziale innerhalb eines Energienetzwerks weitergegeben werden. Für diese Wechselwirkungen wird befähigende Infrastruktur (z. B. stationäre Energiespeicher) benötigt, deren Auslegung im Rahmen der Fabrikplanung zu berücksichtigen ist.
Wirtschaftliche Rechtfertigung nachhaltiger Lösungen
Im Sinne der Nachhaltigkeit ist zu betonen, dass alle Entscheidungsempfehlungen auf einer nachvollziehbaren Herleitung beruhen müssen. Aus unternehmerischer Sicht bedeutet das, dass sich alle identifizierten Maßnahmen zur Umsetzung ökologischer und sozialer Aspekte stets in einem angebrachten Verhältnis zur ökonomischen Betrachtung bewegen müssen. Diese Zusammenhänge sind Bestandteil eines entscheidungsreifen Business Case, der die Grundlage für eine Green Factory bildet.
Kontakt
Ihre Ansprechpartner

Simon Vehof
Business Development Manager

Matthias Göke
Geschäftsführender Gesellschafter
Theresa Hönicke // Managerin - Fabrikplanung