Fördermittel für einen nachhaltigen Gewerbeimmobilienbestand

Ein nachhaltiger Immobilienbestand ist breiter gesellschaftlicher Konsens. Um dieses Ziel schneller zu erreichen, gibt es eine Reihe von Fördermitteln. Über den Umgang damit sprach THE PROPERTY POST mit Dr. Manuel Schrapers, Geschäftsführer von Metroplan Eastern Europe.

Verbranntes Steuergeld oder Vertrauensvorschuss?

Dr. Manuel Schrapers, Geschäftsführer bei Metroplan im Interview mit The Property Post

TPP: Wie sieht die Förderlandschaft im Bereich Nachhaltigkeit und Immobilien konkret aus?

M.S.: Ich kann das an dieser Stelle nur grob beschreiben: Grundsätzlich bestehen die Förderungen aus Zuschüssen, aus zinsvergünstigten Krediten, teilweise mit Tilgungszuschüssen. In Deutschland gibt es Förderungen aus dem Bundeshaushalt für Wirtschaftsstandorte, vor allem in den östlichen Grenzgebieten, in Ostdeutschland und in strukturschwächeren Teilen der westlich bis nordwestlich gelegenen Bundesländer. Einige Bundesländer halten ebenfalls Mittel zur Förderung strukturschwächerer Regionen bereit. Nachhaltigkeit zählt regelmäßig zu den Zielen dieser Förderungen. Dazu gibt es noch bundesweit eine Reihe von Förderungen für Einzelmaßnahmen im Immobilienbereich, die auf Nachhaltigkeit abzielen.

TPP: Wie sieht es im europäischen Ausland aus?

M.S.: Ähnlich. Teilweise gibt es, wie zum Beispiel in Polen und Tschechien, bei den Standortförderungen deutlich höhere Investitionszuschüsse von 30 bis 40%. In Deutschland liegt das Maximum in den östlichen Grenzgebieten bei 25%.

TPP: Wie sieht der Umgang mit Förderungen in Ihrer täglichen Praxis aus?

M.S.: Wir haben einen recht guten Gesamtüberblick über die verschiedenen Förderprogramme in Deutschland und Europa. Wir analysieren den Business Case zuerst ohne Berücksichtigung potenzieller Förderungen und stellen sicher, dass er funktioniert. Danach können wir unserem Kunden passende Programme empfehlen, die die Amortisationszeiten seiner Investition reduzieren können. Sollten Justierungen notwendig sein, um sein Vorhaben oder Teile davon förderfähig zu machen, schlagen wir entsprechende Maßnahmen vor. Stimmt er der Empfehlung zu, unterstützen wir ihn bei der Antragstellung.

TPP: Welche Risiken sind mit der Inanspruchnahme von Förderungen verbunden?

M.S.: Märkte bewegen sich dynamisch und manchmal auch schwer vorhersehbar. Und die Zeiträume, in denen die von uns betreuten Vorhaben geplant und realisiert werden, sind mit fünf bis sechs Jahren recht lang. Es kann passieren, dass die Förderkriterien, anders als ursprünglich geplant, nicht eingehalten werden können und daraufhin der Wegfall oder die Rückzahlung der Förderung droht.

TPP: Ist das schon vorgekommen?

M.S.: Wir legen bei unseren Projekten größten Wert auf Planungs- und Investitionssicherheit. Zu nachträglichem Wegfall oder zu Rückzahlungen ist es deshalb noch nie gekommen. Gelegentlich haben wir unseren Kunden wegen Abweichungen von der Planung von der ursprünglich geplanten Beantragung von Förderungen abgeraten. Auf die Wirtschaftlichkeit und die Realisierung der Vorhaben hatte das aber keine Auswirkungen.  

TPP: Herr Dr. Schrapers, herzlichen Dank für das Gespräch!

Das ganze Interview findet ihr bei The Property Post, unter https://www.the-property-post.de/gastbeitraege/interviews/verbranntes-steuergeld